Physiotherapie
Physiotherapie für Hunde und Katzen kann bei vielen verschiedenen Beschwerden des Bewegungssystems eingesetzt werden. Sie kann die Rehabilitationszeit nach einer Operation verkürzen, den Gebrauch von Medikamenten reduzieren und das Wohlbefinden eines Patienten erheblich verbessern. Hunde mit Gelenkerkrankungen, vor oder nach operativen Eingriffen, Fehlstellungen, Arthrosen, Altersbeschwerden, Sportverletzungen, Lähmungen und Wirbelsäulenerkrankungen können eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erlangen. Für Leistungshunde kann die Physiotherapie auch als Training und zum Muskelaufbau eingesetzt werden.
Wir erarbeiten gerne mit Ihnen zusammen einen individuellen Anwendungs-Plan für Ihren Hund.
Bei der klassischen – subjektiven – Beurteilung und Ganganalyse von Lahmheiten beruht ein großer Teil der Diagnostik auf individueller Beobachtung und Erfahrung und führt deshalb zu unterschiedlichen Ergebnissen und Bewertungen.
Dank unseres digitalen Ganganalysesystems CanidGait kann diese Fehlerquelle eliminiert werden: Ihr Hund läuft dabei auf einem Laufband, in welches feine Drucksensoren integriert sind und wird von synchronisierten Kameras gefilmt. Diese Analysen sind im Schritt und Trab sowie mit einer Simulation von Steigungen und Gefällen und als Standanalyse möglich.
Anhand der Daten ist eine Beurteilung beispielsweise der Belastung der Pfoten und einzelnen Zehen, des Abrollverhaltens, der Schrittlänge, der Verlagerung der Körperschwerpunkte und Gangmuster und vieles mehr objektiv möglich.
Das System zeigt mit dem bloßen Auge schwer zu erkennende Funktionsdefizite auf, so dass Gangstörungen analysiert und dementsprechend behoben werden können. Gerade in der frühzeitigen Diagnostik beginnender Lahmheiten oder Bewegungsunregelmäßigkeiten, die mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen sind, verspricht dieses System zuverlässige Ergebnisse. Somit kann man schon präventiv gegen Lahmheiten und Gangstörungen arbeiten, bevor diese das Leben Ihres Tieres beeinträchtigen.
Therapie- und Verlaufskontrollen sind durch das System endlich objektiv möglich!
Vereinbaren Sie doch gerne einen Termin zur Ganganalyse oder sprechen Sie uns bei weiteren Fragen an.
Bei der Chiropraktik steht das Zusammenspiel von Körperstrukturen/Gelenken (in erster Linie der Wirbelsäule) und der Funktionen (in erster Linie des Nervensystems) im Fokus und dient der Behebung von:
- Funktionale Störungen
- Pathobiomechanische Zuständen
- Schmerzsyndromen
- Neurophysiologische Effekte
Das Ziel der Chiropraktik ist es, die Gesundheit des Körpers zu optimieren und durch Beeinflussung des Nervensystems die Selbstheilung zu unterstützen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf das neuromuskuläre System – vor allem der Wirbelsäule und des Beckens – gelegt. Der Tierarzt sucht zunächst nach vertebralen Subluxations-Komplexen (VSCs), um eine Diagnose zu stellen. Blockaden der Wirbelsäule oder der Gelenke sind häufig Ursache oder Folge von Lahmheiten und weiteren Beschwerden.
Die Definition eines VSC (American Chiropractic Association) ist die „abweichende Beziehung zwischen zwei benachbarten Gelenkstrukturen, die funktionale oder pathologische Folgen hat. Diese verursachen wiederum eine Veränderung in der biomechanischen und/oder neurophysiologischen Reflexion…“
Die chiropraktische Behandlung erfolgt durch die Anwendung eines „adjustments“: eine Justierung mittels sehr spezifisch kontrolliertem Thrust mit sehr kurzem Hebel, niedriger Amplitude bei hoher Geschwindigkeit zur Korrektur des VSC.
Für einen langfristigen Behandlungserfolg ist neben der chiropraktischen Behandlung oft ein multimodales Management der Patienten sinnvoll. Unserer Erfahrung nach ist die Chiropraktik oft ein entscheidender zusätzlicher Faktor in der Schmerztherapie und Physiotherapie.
Die Elektrotherapie kommt besonders bei der Therapie und Rehabilitation von orthopädischen und neurologischen Erkrankungen zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein physikalisches Verfahren, bei dem durch hauptsächlich niederfrequente Impuls- und Wechselströme akute oder chronische Schmerzen sowie Muskelatrophien behandelt werden.
TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) ist eine Form der Schmerztherapie bei orthopädischen Patienten, bei der durch elektrische Impulse Reizwirkungen entstehen. Diese Reizstromtherapie fördert die Durchblutung des Gewebes, die Nerven werden stimuliert und die Muskulatur gelockert. Durch Ausschüttung von Endorphinen kommt es zu einer Schmerzlinderung.
Eine weitere Form der Elektrotherapie ist die NMES (neuro-muskuläre elektrische Stimulation). Hier wird mit deutlich höheren Stromreizen eine Muskelreaktion erreicht. Ein Muskel oder ein Gewebe wird über einen intakten Nerv stimuliert. Dies ist vor allem bei gelähmten Patienten sinnvoll.
Schwerpunkt der Unterwasserlaufbandtherapie ist es, Schmerzen zu lindern, den Muskelaufbau zu fördern, die Gelenkbeweglichkeit (ROM) zu verbessern und Bewegungsabläufe wiederherzustellen.
Bei der Physiotherapie im Unterwasserlaufband lassen sich die physikalischen Eigenschaften des Wassers optimal nutzen:
- der Körper „verliert“ an Gewicht, dadurch können schmerzhafte Gelenke leichter und mit geringerer Belastung trainiert werden
- Stärkung der Muskulatur durch den Wasserwiderstand bei schmerzarmer Bewegung
- das Wasser stabilisiert den Körper für die Durchführung von Bewegungen, die an Land nicht möglich wären
- durch die Massagewirkung können Schwellungen und Ödeme reduziert werden
- durch die Laufbandbewegung werden aktive Bewegungsmuster stimuliert
Anwendungsbereiche sind:
- Rehabilitation nach allen Knochenbruch– und Gelenkoperationen
- Rehabilitation bei neurologischen Erkrankungen wie Bandscheibenvorfall, Infarkt, Myelopathie (Aktivierung der Bewegungsmuster durch Mechanorezeptoren)
- Muskelaufbau und Verbesserung der Gelenkfunktion und -stabilität bei Arthrosen, Spondylosen, Hüftgelenkdysplasie (HD)
- Herz-Kreislauftraining
Behandlungsverlauf
Zunächst ist eine Sitzung zur Gewöhnung des Patienten an das Unterwasserlaufband vorgesehen. Meist tolerieren die Vierbeiner das Laufband so gut, dass eine erste kurze Trainingseinheit erfolgen kann. Nach weiteren 3 bis 5 Trainingseinheiten (1 bis 2 Mal wöchentlich) kann entschieden werden, ob und in welchem Abstand weitere Behandlungen empfehlenswert sind.
Die letzte Mahlzeit vor dem Training sollte mind. 2 Stunden zurückliegen. Bitte bringen Sie ein Handtuch mit. Nach der Therapie können die Patienten gefönt werden.
Schwimmen oder Unterwasserlaufband?
Schwimmbewegungen unterscheiden sich deutlich von den Bewegungsabläufen während des Gehens. Beim Schwimmen werden auch Schonhaltungen und Lahmheiten beibehalten. Die meisten Patienten benutzen hierbei nur die Vorderbeine und der gewünschte Trainingseffekt bleibt aus.
Im Aquatrainer erfolgt die Belastung gezielt und gleichmäßig durch den Laufbandstimulus. Die Geschwindigkeitskontrolle ermöglicht eine optimale Anpassung. Schwimmen dient der Koordination und Kondition aber nicht der gezielten Bewegungstherapie.
Risiken
Patienten mit Infektionskrankheiten oder noch nicht verheilten Operationswunden können vorübergehend nicht therapiert werden. Nach Abheilen einer OP-Wunde kann bereits in der Schonphase mit dem Training begonnen werden, so dass die Rekonvaleszenzzeit verkürzt wird. Bei Patienten mit Herz-und Lungenerkrankungen kann eine angepasste Therapie erfolgen.
„So viel wie nötig und so wenig wie möglich“ ist der Leitspruch, der für orthopädische Operationen bei uns gilt. Aus diesem Grund legen wir besonderen Wert auf Diagnostik und eine Therapie, die möglichst schonend und erfolgsversprechend ist.
Zur Diagnostik steht unser digitales Ganganalysegerät (CanidGait) als Innovation zur Verfügung. Natürlich kommen auch Röntgendiagnostik und Ultraschalluntersuchungen des Bewegungsapparates (v. a. Schulter/Bizepssehne und Knie) sowie bedarfsweise unser CT zum Einsatz.
Bei der Therapie steht vor allem ein multimodales Schmerztherapiekonzept im Vordergrund: Neben der Schmerzmedikation sind Physiotherapie/Bewegungstherapie, Chiropraktik und Stoßwellentherapie unsere Erfolgsgaranten.
Hat mein Hund Schmerzen oder wird er nur alt?
Ihr Hund…
…hat Probleme beim Fellwechsel, kahle Stellen oder Liegestellen?
… hat ungleichmäßig abgenutzte Krallen?
…ist reaktiv gegenüber Menschen oder anderen Hunden?
…stolpert oder stößt sich oft?
…leckt / knabbert an seinen Gliedmaßen, jagt Lichtreflexe, schnappt nach Fliegen oder Luft?
…kann sich nicht ordentlich schütteln?
…zögert oft bei bekannten Kommandos oder einfachen Bewegungen?
…hat Probleme beim Treppensteigen, ins Auto springen oder schafft es nicht mehr aufs Sofa?
…hat plötzlich seltsame Fressgewohnheiten?
…bewegt sich ungewöhnlich (läuft schief, Beine schlenkern, lahmt, verlagert sein Gewicht)?
…meidet Berührungen ganz oder an bestimmten Körperstellen?
…braucht immer häufiger Pausen (z. B. bei Spaziergängen)?
…bevorzugt das Gehen auf festem Untergrund oder Teppich für sicheren Halt?
Wenn Sie bei einer oder mehrerer dieser Fragen mit „ja“ geantwortet haben, kann dies bedeuten, dass Ihr Hund Schmerzen oder Arthrose hat. Vereinbaren Sie zur Abklärung einen Termin mit uns!
Gerade bei degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose bietet das junge Feld der Stammzelltherapie zahlreiche Möglichkeiten. Anstelle der symptomatischen Behandlung von Schmerzen, kann mit Stammzellpräparaten die Ursache von Arthrosen gezielt behandelt werden. Ergebnisse lassen sich meist schon nach einigen Wochen bis Monaten sehen und können eine echte Verbesserung der Lebensqualität Ihres Hundes bieten. In Kombination mit multimodaler Schmerztherapie kann so ein optimales Behandlungsergebnis erzielt werden und Bewegungseinschränkungen gelöst bzw. vermindert werden. Das für Hunde zugelassene DogStem-Präparat ist nach einer einzigen Dosis zwischen 3 und 12 Monaten wirksam und zeigt erwiesenermaßen eine Schmerzlinderung und Steigerung der Lebensqualität. Sprechen Sie uns bei Fragen hierzu gerne an!
Sport ist nicht nur für uns Menschen eine Leidenschaft, sondern gehört für viele Hunde zu einem gesunden und erfüllten Leben. Dabei ist es wichtig, dass auch hier sport- und bewegungsspezifische Erkrankungen wie Fehlbelastungen, Verspannungen oder Korrekturhaltungen auftreten können. Sportmedizinische Untersuchungen können dabei – unter ganzheitlicher Betrachtung Ihres Tieres – elementar für die Prävention von Verletzungen sein. Dabei bieten wir mit Chiropraktik, Training im Unterwasserlaufband und Ganganalysen eine professionelle Betreuung und Vorsorge für Ihren Leistungshund.
Wie beim Menschen auch ist die Rehatherapie – gerade nach größeren Eingriffen wie z. B. Bandscheiben-Operationen – ein elementarer Grundpfeiler auf dem Weg zur Genesung. Dabei ist die ständige, kontinuierliche Behandlung von großer Wichtigkeit. Da wir wissen, dass eine persönliche Betreuung und Rehatherapie zuhause häufig kaum vereinbar mit dem Berufsleben ist, bieten wir eine stationäre Aufnahme mit begleitender persönlicher Betreuung und Rehabilitation an. Dabei können Sie Ihre Vierbeiner gerne so lange bei uns lassen wie nötig. Eine individuelle Betreuung sowie ein persönlicher Reha-Plan sind dabei eine Selbstverständlichkeit. Weitere Informationen zur stationären Aufnahme finden Sie unter „Intensivtherapie / stationäre Therapie“ oder Sie fragen uns ganz unverbindlich.
Technik
Stoßwellen sind mechanische hochenergetische Schallwellen. Sie werden durch druckluftbetriebene Generatoren erzeugt und erfahren so einen extrem schnellen Druckanstieg, auf den eine Unterdruckphase folgt (Prinzip Presslufthammer).
Diese Veränderungen des Drucks und der Spannung im Gewebe lösen molekularbiologisch Signalkaskaden aus; dieser Prozess wird Mechanotransduktion genannt.
Hierbei treten folgende Wirkungen auf:
- kurzfristige Schmerzreduktion durch Endorphinausschüttung
- langfristige Schmerztherapie über eine Stimulation von Heilungsprozessen und der Modulation von Schmerzsignalen durch mechanische und chemische Effekte auf zellulärer Ebene
- Stoffwechselaktivierung und Regeneration von geschädigtem Gewebe
- in Kombination mit vibrierenden Impulsen (Infraschall) wird eine Gewebsaktivierung für Muskeln und Bindegewebe ermöglicht (spezieller D-Actor-Schallkopf)
Anwendungsgebiet
Es können Erkrankungen von Gelenken, Gelenkkapseln, Knochenhaut, sowie von Sehnen und Muskeln behandelt werden. Hierzu zählen vor allem Arthrosen und Sehnenentzündungen.
Eine spezielle Indikation ist die Behandlung von Trigger-Punkten. Triggerpunkte sind schmerzhafte verhärtete Stellen in der Muskulatur, die Übertragungsschmerzen und Überempfindlichkeiten hervorrufen. Aktive Triggerpunkte sind häufig Ursache und Folge von Schmerzen im Bewegungsapparat. Bei der Triggerpunkttherapie beeinflussen Stoß- und Infraschallwellen (D-Actor) die Triggerpunkte (myofasziale Verklebungen) so, dass eine Rückführung der Muskulatur in den normalen elastischen Zustand erreicht wird.
Behandlungsverlauf
Auf die zu behandelnde Region wird Kontaktgel zur Ankopplung des Handstücks aufgetragen. Bei langhaarigen Patienten sollte diese Region vorher geschoren werden.
Der Therapeut bewegt das Handteil kreisend über die Schmerzregion und sucht insbesondere Schmerzpunkte auf.
Bei einer Anwendung werden pro Region 1500-3000 Impulse gesetzt. Die Anwendungen erfolgen 1 x wöchentlich 4- 6 mal. Danach sollte in 80 % der Fälle eine weitgehende Schmerzminderung erreicht sein, die dann 3 Monate oder länger anhält. Bei der Triggerpunkttherapie ist eine dauerhafte Heilung zu erwarten.
Risiken/Nebenwirkungen
Das einzige Risiko besteht darin, dass die Stoßwellenwirkung nicht ausreicht, um den Schmerz zu beheben.
Medical Taping (auch Medi-Taping, Kinesio-Taping, Physio Taping) ist eine Therapieform, die auf Grundlage der Kinesiologie in Japan in den 70iger Jahren entstanden ist. Die Idee: durch ein elastisches Klebeband werden Haut und Muskeln in ihrer Funktion unterstützt, ohne ihre Bewegung einzuschränken.
Dabei werden durch ein elastisches Tape folgende Effekte erzielt:
- Haut: liftende Wirkung mit Druckverminderung
- dadurch Wiederherstellung/Verbesserung von Lymph- und Blutzirkulation
- verminderter Druck auf Schmerzrezeptoren, schmerzlindernd
Entzündung wird gehemmt - Abschwellung
- Muskulatur: Muskelfunktion erhalten, Regulierung des Muskeltonus
- Gelenke: Korrektur der Bewegungsrichtung, stabilitätsfördernd
- Stimulation der Triggerpunkte zur Schmerzlinderung
Die myofasziale Triggerpunkttherapie beschäftigt sich mit der Behandlung von Schmerzen, die aus der Muskulatur kommen – den so genannten myofaszialen Schmerzsyndromen – die (Gelenk-)Schmerzen und chronische Beschwerden verursachen können. Chronische Überlastung oder direkte Traumata der betroffenen Muskelstrukturen sind häufig Ursache für ein myofasziales Schmerzsyndrom. Diese provozieren eine Funktionsstörung des Bindegliedes (motorische Endplatte) zwischen Nerven und Muskulatur. Dort entstehen extrem empfindliche Zonen. Diese lokalen Schmerzpunkte, die so genannten myofaszialen Triggerpunkte, sind in einem Hartspannstrang der Skelettmuskulatur meist zu tasten. Ihre mechanische Reizung führt oft zu einem Übertragungsschmerz in entfernten Körperregionen.
Durch geeignete Anwendungen – wie Stoßwellentherapie und Magnetfeldtherapie – lässt sich diese Störung auch noch nach langem Bestehen beseitigen.